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Geschichte

Es war ein heißer Sommer 1997. Es waren Ferien und es gab nichts zu tun. Selbst die Insekten auf der nahen Blumenwiese hatten sich ins kühle Erdreich zurückgezogen. Eine schwüle Stille hing schwer über der idyllischen Landschaft. Drei Jungen hockten im Schatten und starrten stumm vor sich hin. Langeweile. Trägheit. Aber es war noch mehr. Die drei Jungen wussten es nicht, aber es war der Weltschmerz, den die Hitze auf die Erde drückte.

Und dann dieser eine Moment: Ein Junge warf den alten, ausgebleichten Plastikball, der schon seit Wochen irgendwo auf dem Rasen lag, in die Luft. Ein anderer spielte den Ball mit der Hand weiter. Dann der dritte. Dann wieder der erste. Der Ball war in ständiger Bewegung. Man einigte sich darauf, dass der Ball zwischen jedem Spieler ein Mal aufspringen darf. Das klang richtig. Man beschloss, dass der Ball immer eine Aufwärtsbewegung erfahren muss. Es funktionierte. Ein Feld wurde im Rasen abgesteckt. Man spielte. Man versuchte sich gegenseitig auszutricksen. Man rannte, man warf sich hin, man lachte. Der Tag füllte sich mit Leben. Es passierte etwas. Sogar die Insekten wurden neugierig, krochen aus ihren Löchern und wurden Zeugen einer wundersamen Geburt. Im heißen Sommer 1997.

Vertikalball hatte das Licht der Welt erblickt.

Die drei Jungen spielten ihr Spiel den ganzen Sommer über. Als der Herbst kam, waren die Regeln fixiert. Im Grunde war Vertikalball Ende des Sommers 1997 fertig.

Ein neuer Sommer kam. Und mit ihm Vertikalball. Zwei kleine neue Regeln. Das Spiel war komplett. Fortan brach mit jedem Jahr eine neue Vertikalballsaison an.

Ein paar Jahre später der Sprung nach Wien. Die Vertikalballgemeinde wuchs. Die ersten inoffiziellen Weltmeisterschaften wurden geschlagen. Mit dem Team Berlin erlebte das Spiel seine zweite Hochblüte. Die Spieler waren begeisterter denn je.

Die Erinnerung an den Sommer 1997 war noch frisch, schon wurde die Jubiläumsweltmeisterschaft „15 Jahre Vertikalball“ ausgerufen. Der Titel wanderte erstmals nach Berlin.

Jeder Sommer bringt eine neue Vertikalballsaison. Aus den drei Jungen sind viele Frauen und Männer geworden. Aber die Leidenschaft ist immer noch die gleiche wie damals.

Im heißen Sommer 1997.


Zitatauswahl

"Mein Leben war freudlose Monotonie. Mein Dasein schien sinnlos und leer. Jetzt spiele ich Vertikalball und entdecke die schönsten Seiten meiner Existenz!" Hans Vogel, Vertikalballspieler

"Ist es ein Gegeneinander? Ist es ein Miteinander? Ich weiß es nicht. Aber es macht verdammt viel Spaß!" Selbiger

"Man kann es nicht beschreiben, man kann es nicht erklären. Man muss es spielen, um zu verstehen, dass es richtig ist!" Dr. Helga Hagel, Vertikalballspielerin

"Schon viel erlebt, schon viel gesehen, schon viel entdeckt. Das hier ist neu!" Werner Brummschröder, M.a.D.

"Ein buntes Treiben voller Ehrfurcht vor der Natur und dem Sein" Simone Schneider (Mutter und Tochter)

"Einfach. Genial." Günther Netzer


// Ein Ballspiel von Martin Hofstetter, Michael Bruckner und Johannes Hofstetter //